Nach ein paar Jahren Abstinenz sind die Alpenziegen endlich wieder eine wunderschöne Alpenziegen-Tour geradelt. Schöner noch, die Alpenziegenfamilie hat sich mit dem Wiener Nachwuchsfahrer Hansi vergrößert !

Weitere Infos folgen in Kürze aber hier erst einmal der aktuelle Bericht von unserem Alpeniegen-Autor Ulli !

 

Hier geht´s zu den Fotos....

 

Alpenziegentour 2014 am Jakobsweg in Nordspanien

 

Sonntag 6.7. Anreise

Es ist Sonntagmorgen der 6.7.2014 in Lanzarote, Wien und Essen. Überall die gleichen Vorbereitungen zum gemeinsamen Treffen der Alpenziegen das sind diesmal Miguel, Wiggi, Hansi (Miguel taufte ihn Hannes) und Ulli, in Madrid.

Die Alpenziegen dezimiert um Jürgen, der beruflich und sportlich leider verhindert war, begeben sich nördlich von Madrid in die Regionen (wie bei uns Bundesländer) Castillas Leon, Asturia, Cantabria und der Region Madrid um gemeinsam die Felder, Wiesen und Almhänge dieser Regionen “abzugrasen”.

Sonntag Nachmittag, endlich alle vereint am Flughafen in Madrid. Im von Miguel angemieteten Kleinbus gleich mal ab ins Hotel “Ribera del Manzanares” um die Räder zusammenzubauen um bei dieser Gelegenheit gleich die (leeren) Radkoffer zu deponieren, da dieses Hotel auch die letzte Station unserer Tour werden wird. Zu dieser fortgeschrittenen Stunde war an den Beginn der Tour mit Fahrrad nicht mehr zu denken, so das wir genau nach Plan die Etappe Madrid - Avila (ca.100 Km) mit dem Auto überbrückten. Avila empfing uns in schöner Abendstimmung die sich sogleich auf unsere - schon leicht ermüdete- positiv niederschlug, waren wir doch teilweise schon seit 4 Uhr früh auf den “Hufen”.

Avila eine mächtige Residenzstadt mit hohen Burgmauern aus riesigen gut erhaltenen Steinquadern denen offenbar der Zahn der Zeit nichts antat und mittendrin unser Hotel “Las Moradas” mit herrlichem Zimmerausblick auf Wehrmauern, Pfeilern und Wasserspeiern. Kurz mit allem was eine mittelalterliche Burg hergibt. Wir fühlten uns in eine andere Welt versetzt! Noch schnell frisch gemacht um, nach einem kleinem Spaziergang in der Altstadt, in das dem Hotel naheliegende Restaurant einzukehren und bei herrlichen Steaks und gutem örtlichen Wein den ersten Tag ausklingen zu lassen.

 

Montag 7.7. Avila - Alba de Tormes

Morgendliche Sonne weckte uns am Montag aus unseren Träumen. Beim Frühstück besprachen wir die Tour wobei uns Hannes kurzzeitig verließ und sich in einen kleinem lieben Laden seine obligate Eule und uns je einen kleinen Kreuzritter als Andenken zu besorgen. (Danke nochmals)

Geklärt wurde, dass uns Miguel an diesem Tag mit dem Auto begleitet. So rüsteten wir uns mit dem orangen Lanza Dress, machten das erste Teamfoto und rumpelten über das mehr als 1000 Jahre alte Kopfsteinpflaster dem ersten Stop nach 300 m entgegen, nämlich dem örtlichen Supermercadio in dem Miguel Aqua Sin Gas und 12 Dosen Tagessuppe (wir begrüßten das sehr) orderte.

So, und nun ab Richtung Alba, lächerliche 85 Km entfernt gelegen. Aber wieso Nordwind, hatten wir doch Südwind bestellt der uns Richtung Norden treiben sollte. Bergauf, bergab schöne hügelige Gegend und links und rechts weite Felder die mit riesigen “Hinkelsteinen” untersetzt waren. Eine interessante Landschaft mit weidenden Kühen streng getrennt nach Weiblein und Männlein. Unsere erste Pinkelpause nach 30 Km nützten wir sogleich auch zur Verkostung der (mittlerweile warmen) “Tagessuppe” die uns weitere Kräfte gab.

Ulli schoß wieder ein paar Fotos in jeder Lebenslage (er konnte manchmal mit seinen Fotos nerven) und ab ging es zur nächsten etwas größeren Rast die wir nach gesamt 50 Km in einem kleinen Dorf namens Cabezas del Villar, abhielten. Vorher wieder einmal die Düngung des spanischen Bodens durch Ulli mit natürlichen Botenstoffen. Wir wussten nie war es eine Düngung oder eine Geburt. Seine Spur zog sich in Folge durch ganz Nordspanien…..

Immer wieder nutzten die Akteure diese von Ulli eingelegten Zwangspausen und starteten Fluchtversuche die von Ulli in kurzer Zeit wieder wettgemacht wurden. So konnte er immer wieder Trainingseinheiten jenseits der Regenerationspulsgrenze einlegen.

Wir erreichten Cabezas del Villar zur geplanten Mittagsrast bei Tapas mit Käse, Schinken, sogar Fisch war dabei und den obligaten Oliven. Serveza und Vino Blanco durften da natürlich nicht fehlen.

Nach Costa Quanta por Favor, staunten wir nicht schlecht über die etwas überhöhte Rechnung die von der (rumänischen) Besitzerin dieser Provinzdorfbar etwas zigeunerhaft ausgestellt wurde. Sicher hat diese die Bude für einige Tage geschlossen und ist auf Extraurlaub gegangen… Was soll´s, es war gute Kost dabei und die Gaben reichten aus um nach weiteren 40 Km in Alba unserem Tagesziel, einzutreffen. In dem Hotel mit Schwimmbad und Sauna, alles intakt vor ca. 10 Jahren also für uns nicht mehr ganz so relevant, bezogen wir die Zimmer machten uns frisch und pilotierten uns per Auto die 20 Km nach Salamanca um wieder eine schöne Residenzstadt bewundern zu können. Auf der riesigen belebten Plaza schauten wir dem bunten Treiben von jung und alt bei einer gepflegten “Tagessuppe” interessiert zu und ließen es sich nicht nehmen die, von Miguel in einem der zahlreichen Schinkenläden besorgten, Seranoschinken Baquetts zu verkosten. In einem kleinen Park erledigte Wiggerl sein kleines Geschäft das etwas länger dauerte denn eine Biene suchte am falschen Fleck nach Nektar….

Die 20 Km flott mit dem Auto zurück nach Alba wo wir, bei mittlerweile schöner Nachtstimmung, eine kleine Bar fanden in der wir je nach Lust und Laune noch ein paar kleine Tapas verzehrten. Nämlich Ringelschwanz, Babyaale und weitere Köstlichkeiten die Hannes Augen leuchten ließen um anschliessend müde aber zufrieden, unser ermüdetes Haupt zur Ruhe zu betten.

 

Dienstag 8.7. Alba de Tormes - Toro - Sahagün

Dienstag der große Tag für Deutschland das Brasilien mit 7:1 in die Verbannung schickte!

Unser 2. Tourtag begann mit einem “Zimmer ohne Frühstück” was für Miguel kein Problem darstellte, denn flugs bestellte er im anliegendem Restaurant ein Frühstück der Sonderklasse damit wir frisch gestärkt und fröhlich unsere Tagesetappe nach Toro/Sahagün beginnen konnten.

Achtung, Miguel am Rad, Wiggi im Auto. Ein besonderes Ereignis bahnte sich an. Besonders deswegen weil wir uns gleich einmal 3 Km bergauf verfuhren. Kein Problem, bei dieser Kondition sind solche Verfahrer eingeplant… Wiggi im Begleitauto irrte auch ein bisschen in der Gegend herum aber alle fanden wir den gemeinsamen richtigen Camino (Weg).

In diesem Bereich der eher flachen Region Castillia-Leon (Miguel wußte schon warum seine Tour hier beginnen sollte) waren die Getreidefelder gerade in der Abernte, der Mais durch die zahlreichen Bewässerungsanlagen riesengroß, die Kapernfelder reif und überall Störche die genügend Futter für die Jungstörche fanden die sich überall in den Nestern auf den Kirchen und Häusern tummelten. Wir zählten auf einer einzigen Kirche 12 Störche (!). Wir bewundern es ja schon wenn sich 2 Störche im Burgenland auf einem Dach befinden. Nach einer mittäglichen Rast in einer kleinen Dorfbar in Parada de Rubiales erreichten wir den Pilgerweg wie man an den zahlreichen Wegweisern, der Jakobsmuschel, unschwer erkennen konnte. Hannes deklarierte die der Erleuchtung entgegenschwankenden Wanderer ganz lapidar als “Schlapfenträger”. Nach der Rast ging es nun Richtung Toro (Weingebiet des bekannten Ribera de Duero) wo wir am Marktplatz ein verdientes Eis, Tagessuppen und guten Vino Blanco zu uns nahmen. Ab Toro dann die Autoüberbrückung zum Tagesziel Sahagün. Nichts verhinderte uns auf dem Weg dorthin in Villalon de Campos (ein verträumtes Städtchen) noch etwas zusätzliche Energie “aufzutanken”.

Solcherart erleuchtet, erreichten wir den Pilgerort Sahaghün in dem wir im erstklassigen Hotel “Puerte del Sahaghün” den richtigen Stall und die preiswerte Tränke (Abendmenü um € 12 incl. Getränk), fanden. Nicht ganz so fröhlich war es für Miguel der, wie sich herausstellte, seinen Pass in Alba vergessen hatte und sich diesen nach Madrid ins Hotel nachschicken ließ.

Das Brasilien Debakel (1:7 gg. Deutschland) verfolgten wir im Anschluss an das Abendessen. Na und das Hannes und Ulli gleich mal € 10 verwetteten, sei nebenbei erwähnt.

Nach diesen Erlebnissen gingen wir noch in die Dorfdisco die neben modernen Rythmen sogar etwas südländische Blasmusik aufbieten konnte.

 

 

Mittwoch 9.7. Sahaghün - San Vicente (Meer) - Cobreces

Wieder ein sonniger Tag. Ein Blick aus dem Fenster und in weiter Ferne jene Berge die uns für heute erwarteten. Genau nach Plan, näherten wir uns die 50 Km zum Gebirge mit dem Auto um dann in Cistierna bei kühlem Gegenwind die 70 Km lange Anfahrt zu den Picos de Europa (den Spitzen Europas) auf 1.700 m Höhe anzugehen. Unterwegs querten wir den Stausee bei Riano, einer kleinen schönen Stadt wie in den Alpen und machten dort kurz Rast. Der 14 Km lange Stausee bietet Touristen eine schöne Plattform. Miguel der sich bis dahin tapfer hinaufquälte wechselte Rad mit Auto und überließ Wiggi den Vortritt die Gipfelbesteigung zu den Spitzen per Rad durchzuführen.

Tja, die letzten Km zu den Spitzen Europas waren schwer aber alle schafften es und als Belohnung gab es einen gigantischen Ausblick Richtung Meer.

Miguel, der mit Dagmar 2013 schon auf den “Spitzen” war, zeigte uns noch die 2 Km lange Almstraße wo wir dann einen noch weiteren Blick Richtung Norden genießen konnten.

Leider waren die Temperaturen nicht dem Juli angepasst da mit 9 Grad eher niedrig. Daher entschlossen wir uns (einstimmig) die 67 Km lange und steile Abfahrt nach San Vicente zum Meer, mit dem Auto zu überwinden. In San Vicente einer kleinen Hafenstadt mit touristischen Flair, genehmigten wir uns eine Paela sowie Gambas al ajilio und einige “Tagessuppen”. Die Quartiersuche legten wir außerhalb an und so kamen wir in die Ortschaft Liandres zu einem Quartier um € 15 aber nach Begutachtung der Zimmer entschlossen wir uns doch weiterzufahren um 10 Km weiter eine saubere und adrette Pension (Posada de Estela Cantabra) in Tonanes zu finden. Die anfangs strenge Besitzerin entpuppte sich als äußerst gesprächig und erzählte Miguel gleich einmal ihre Lebensgeschichte. Miguel und Ulli bezogen ein Zimmer mit Balkon, Wiggi und Hannes ein Mansardenzimmer mit Leiter zum Fenster dafür aber mit ausladendem Doppelbett dass das ganze Zimmer beherrschte. Miguel präsentierte sich am Balkon als Cäsar was Ulli sofort fototechnisch festhielt.

Nach duschen und mehreren kleinen Bieren von der familiären Hausbar, begaben wir uns zum Abendessen und Fernsehen (Holland - Argentinien, nach Elfmeterschiessen Gewinner Argentinien und Miguel schon wieder Kohle gewonnen) nach Cobreces. Ein langweiliges Spiel aber dafür ein sehr bemühter Kellner der auf vieles was wir orderten die Antwort gab, gerade aus, aber dafür…. Trotzdem, alles in allem ein schöner Abschluss unseres 4. Tages in Spanien.

 

 

 

Donnerstag 10.7. Cobreces - Burgos - Hortiguela

Der Donnerstagmorgen eher kühl, bewölkt und Regenschauer. Nach dem Frühstück beschlossen wir daher eine Erstannäherung mit dem Auto um dann bei doch schönerem Wetter die Fahrt mit dem Rad fortzusetzen. Gesagt getan und so erreichten wir, wieder am Meer, die schöne und sehr saubere Stadt Santander. Miguel machte eine kleine Stadtrundfahrt mit uns, bei der wir das Stadion, die Innenstadt und die Strandpromenaden kennenlernten. Nach Santander wollten wir eigentlich aufs Radl steigen aber der immer wieder einsetzende Regen veranlasste uns zu der Feststellung eine Art Ruhetag einzulegen und das Tagesziel Burgos per Auto anzusteuern.

In den Bergen zeigte uns Miguel das etwas abseits gelegene Dörfchen “Orbanejo del Castillo” mit herrlichem Wasserfällen, uralten Gemäuern und einer Stimmung wie selten erlebt. Unsere eigene Stimmung famos vor allem nach dem Genuss von Käse, Schinken und Bier sowie Vino Blanco was uns allen sehr mundete.Nach vielen stimmungsvollen Fotos und Hannes seinem 2. Eulenkauf, ging es weiter durch bergiges bewaldetes Gebiet mit Felsschluchten und hohen Bergwänden an denen sich die zahlreichen Geier im Aufwind austoben konnten.

Burgos streiften wir nur kurz da wir ein bisschen von anderen alten Städten und deren Pracht verwöhnt waren um dann außerhalb von Burgos unseren “Stall” zu finden. 30 Km nach Burgos in Hortiguela fanden wir den, in Form eines kleinen typisch spanischen Hotels (gehörte einmal dem örtlichen Doktor) in dem sich auch ein kleines liebes Restaurant befand. Wieder einmal frisch machen und dann ein Ausflug in das mittelalterliche Städtchen Covarrubias. Ein kleiner Spaziergang in den Gassen mit vielen Fachwerkhäusern und dem Besuch eines Souvenirladens in dem Ulli 4 kleine Alpenziegen für das Team erstand, sowie einer wahren Kirschenorgie, kehrten wir anschliessend am Hauptplatz zu einer erfrischenden Labung ein und fuhren die 15 Km nach Hürtiguelle zurück um im Restaurant unserer kleinen Casa einen herrlichen riesengroßen Salatteller und dazu einen Schinken und Käseteller zu vernichten um damit den schönen “Ohne-Radl” Tag abzuschließen.

Ulli schrieb wieder einmal seine Notizen zum Bericht und Hannes ließ es sich nicht nehmen auch einen Kommentar wie folgt (Originalschrift) zuzufügen “ ++++++ “(das wars auch schon, Danke Hannes für die Unterstützung ein 2. Simmel ist geboren...)

 

Freitag 11.7. Hortiguela - Aranda

Freitagmorgen und ALLE 4 ausgeruht auf dem Rad. Schnell noch ein Herdenfoto und ab nach Aranda. Nach ca. 15 Km in Covarrubias, drehte Ulli um und holte den Wagen den wir, einer Idee Wiggis folgend, beim Hotel zurückgelassen hatten. Miguel, Wiggi und Hannes zogen weiter und wurden dann nach ihren 35 Km von Ulli “gestellt”. Die 3 hatten bei ihrer Solofahrt bei immer wärmeren Temperaturen immerhin 1.000 Hm zu bewältigen die Ulli locker mit dem Auto “schaffte”. Miguel runter vom Rad und rein ins Auto und weiter ging es auf den 1000 Meter hoch gelegenen Tejeda. Ulli sagte am Fuß des Berges “da müssen wir hinauf” Hannes antwortete, schon Höhenmetergeschädigt, “na oba wirkli net”. Oh, wie man sich täuschen kann…. Nach der Abfahrt belohnten wir uns bei einer Tagessuppe und für Miguel Cola und Wasser (Autofahrer) in einem kleinen Dorf namens Ciruelos de Cervera. Wieder ein Dörflein mit alten Steinhäusern und wie immer freundlicher Bewirtung in einer Bar aus Mischung Bodega, Bar und Mini Supermarkt.

Die wunderschöne Landschaft, wir nannten es liebevoll “das weite Land”, belohnte uns für die Tagesmühen und noch mehr, wir belohnten uns mit einer weiteren kleinen Rast schon nach 6 Km Fahrt im nächsten Dorf in einer “Sociales” (gestützter, von einheimischen betriebener Dorfgaststätte) in St. Maria del Mercadillo. Tja, man muss relaxen wenn, wo und wann es das Herz begehrt…

Über Wiesen und Felder jagten wir mit Rückenwind Aranda entgegen. Bei einer schönen Stierkampfarena am Stadtrand suchte Miguel das angepeilte Hotel um dann in der Stadt ein geeignetes Hotel zu finden. Flugs den Wagen in einer Kurzparkzone abgestellt, die Zimmer bezogen, geduscht und da es früher Nachmittag und sehr heiß war, gleich einmal in die Cervezeria gegenüber auf einen Wohltatdrink. Zurück beim Auto, das vor dem Hotel stand, siehe da ein Knöllchen im Wert von € 90 (!) unter dem Wischer. Aber Miguel wäre nicht Miguel denn er fand gleich mal den “Pflasterhirsch” der die Strafe ausschrieb. Er erklärte der Dame Wort-und Gestenreich wo wir herkamen (auch von den Picos Europas und Autriche sowie Essen und Lanzarote hörten wir da etwas heraus) und auf einmal zeriß der Hirsch den Strafzettel und ließ Miguel ein Ticket um € 2 lösen wobei sie sogar Miguel Geld wechselte. So ist es in der Tierwelt wenn Ziegen auf (Pflaster) Hirschen treffen...Abends dann ein kleiner Rundgang durch die Stadt und auch einer Weinverkostung in einem kleinen Laden der Schmankerln aus der Region anbietet. Das hat die nette Verkäuferin auch noch nicht erlebt 1 Flasche rot, in Schnelle von den Alpenziegen “ausgesoffen”, der Kassentisch bildete unsere Tränke.

Die Suche nach dem richtigen Abendessen begann. Hannes brauchte unbedingt sein Hähnchen obwohl diese Stadt in ganz Spanien für Lamm und Rindsbraten aus dem Ofen bekannt ist. Kurz kam etwas Unruhe im Alpenziegenteam auf da die Restaurantsuche sich etwas in die Länge zog. Letztendlich waren alle glücklich und zufrieden auch wenn Ulli es vorzog nach dem Abendessen den Stall zu beziehen während die anderen noch eine nächtliche Weide besuchten.

 

Samstag 12.7. Aranda - Segovia

Samstag morgen, wieder ein sonniger Tag. Wiggi hatte da wohl was missverstanden denn er irrte als erster frühmorgens im Hotel herum während die anderen noch in den Betten lagen. Also trank er mit uns gemeinsam seinen 4.Kaffe den wir in einer Bar gegenüber dem Hotel mit guten Croissants zu uns nahmen. Dann schnell noch ein Foto von Wiggi und Ulli vor dem Hotel mit den neuen VCS Dressen und ab ging es Richtung Segovia. Hannes hatte heute die Autobegleitung zu gestalten. Miguel brachte flugs noch den Wagen aus der Stadt und ab ging es zu dritt zur ersten Rast die, wie könnte es anders sein, in St. Miguel de Bernuy stattfand. So ging es über herrliche bäuerliche Landschaften der wunderschönen Burgenstadt Turegano (24 Km vor Segovia gelegen) entgegen. Hannes hatte diesen Ort aus dem Reiseführer “rausgelesen” und als Tagesetappenende vorgeschlagen. Turegano, eine kleine Mittelalterstadt eingerahmt von einer mächtigen Burg die das Ortsbild beherrscht. Hier steigen Miguel,Wiggi und Ulli vom Rad und schließen bei eher gemütlichen 70 Km diesen Radtag ab um sich dem samstägigen Treiben in den Arkaden, gemeinsam mit Hannes, zu widmen. In dem echt spanischen Restaurant in dem wir einkehrten, schnatterten die einheimischen Signoras und Senores und ihre Kinderschar um die Wette. Der Lärmpegel war entsprechend hoch wurde aber noch durch eine heimische Folkloreband übertroffen die in den Arkaden von Lokal zu Lokal zog um sich mit flotten Weisen so ihre Getränke zu “erkaufen”. Wir waren zwar Ausländer, fühlten uns aber wie in einer großen spanischen Familie. Die Stimmung war famos und ein einmaliges Erlebnis.

Nach dem Genuß von einigen Tapas alle ins Auto um die restlichen 24 Km nach Segovia rasch zu überwinden.

Ein von den Römern erbautes über der Stadt drohnendes römisches Aquädukt beherrscht das Stadtbild Segovias. Flugs einen Parkplatz oberhalb der Innenstadt ergattert (für Miguel ein Parkplatz zu finden ja nie ein Problem) und eine kleine Stippvisite in der Stadt, etwas oberhalb vom Stadtkern. Wir fanden das ausreichend da wir nach der geplanten Hotelsuche etwas außerhalb Segovias, unseren Abend in der Innstadt sowieso verbringen wollten.

Unseren “Stall” fanden wir in Revenga in der Casa Mariano. Ein Menschen-und Alpenziegenfreund begrüßte uns als wären wir ein Teil seiner Familie, entsprechend wohl fühlten wir uns bei ihm. Na und das das Preis/Leistungsverhältnis bestens passte sei hiermit auch erwähnt.

Frisch geduscht und gleich wieder zurück nach Segovia zum Abendessen bei der Spezialität der Region, das Spanferkel gegrillt. Vorher natürlich der Stadtrundgang nun mit direkter Besichtigung des Aquädukts einfach gigantisch. Ein paar Meter oberhalb der stark belebten Rambla (es war ja Samstag abend) fanden wir ein ruhiges Lokal in dem wir die Spezialität der Region (Spanferkel) mit wechselnder Begeisterung von Hannes, genossen. Ein schöner Tag endete mit der Rückfahrt zu unserem Stall nach Regovia wo wir rechtzeitig dem nicht erwähnenswerten WM Spiel um Platz 3 Holland gg. Brasilien (2:0), beiwohnten.

 

 

Sonntag 13.7. Segovia (Revenga) - St. Rafael - Madrid

Ein Blick aus dem Fenster und die tote Frau liegt vor uns. Keine Angst es ist nur der mächtige Bergrücken der zufällig an eine tote Frau erinnert und sich entlang der N 603 hinschlängelt.

Also auf zum Frühstück in eine naheliegende Bar zu Kaffe und Croissants um sich anschliessend den letzten Radfahrkilometern unserer Tour zu widmen.

Bequemerweise hat es Anzeichen gegeben, die Fahrt nach Madrid statt Rad mit dem Auto zu bewältigen. Hoppla, das geht aber gar nicht meinte Ulli und so fuhren wir alternativ, als Rolleretappe deklariert, die 40 Km Richtung Madrid zur Tourenendstelle St.Rafael ca. 60 Km vor Madrid. Bei dieser Rollerfahrt konnten wir gedanklich nochmals die vergangenen höchst eindrucksvollen Tage durchgehen die wir gemeinsam in einem vom Massentourismus verschonten wunderschönen Gebiet erlebten.

In St. Rafael, noch vor dem Bergrücken hinter dem sich Madrid auftat, legten wir das “Zaumzeug” ab und begaben sich ins von Miguel gelenkte Auto um nach Madrid, unserem Ausgangspunkt, zurückzukehren.

Im Hotel flugs die Räder in die dort lagernden Radkoffer gepackt, geduscht und dem Abend entgegenfiebernd stand doch das WM Endspiel Deutschland - Argentinien am Plan.

“Wir” werden Weltmeister, lt Miguel, was ja dann auch mit dem 1:0 eingetroffen ist….

Vorher ein paar Stunden zur freien Verfügung was auch Hannes und Ulli zu einer Bus Stadtrundfahrt, u.a. Besichtigung Bernabéu Stadion, nützten denn Miguel und Wiggi fuhren gleich mal zum Flughafen zu Ryan Air um seinen Flug zu klären denn er hatte, aufmerksame Leser wissen es, seinen Personalausweis im Hotel in Alba vergessen aber die Rücksendung zum Madrider Hotel klappte leider nicht zeitgerecht. Nach der Klärung trafen wir uns im Zentrum der belebten Innenstadt, besuchten auch eine Markthalle der edelsten Art und fuhren mit dem Taxi zurück ins Hotel um uns abends das spannende WM Finale anzusehen.

Auch wieder ein schöner Abschluß unserer vom Don Miguel bestens organisierten Alpenziegentour 2014.

 

 

Montag 14.7. Wien - Lanzarote - Essen

Der Kreis schließt sich. Unser letztes gemeinsames gutes Frühstück im Hotel und dann der doch melancholische Abschied am Flughafen…

Beim Rückflug, der Schreiber dieser Zeilen stellt es sich so vor, jeder mit den Gedanken an die wunderschönen Tage im Kopf und in der Hoffnung dass es 2015 eine nur annähernd so schöne Alpenziegentour, gemeinsam mit Jürgen, geben soll, bzw. wird!

 

Wir sagen danke Miguel, für die perfekte Organistion der wunderschönen Alpenziegentour 2014!!