Inselhüpfen 2011
- veranstaltet von Lanzarote Bike - Michael Albrecht
Lanzarote – Fuerteventura – Gran Canaria – Teneriffa, die 4 größten Inseln der Kanaren
unter kundiger Führung mit dem Rennrad zu erforschen, ein Traum der für 11 Radsportbegeisterte vom Montag 19.09. – Samstag 24.09.2011 in Erfüllung ging.
600 Km und ca. 10.000 Hm. galt es in 6 Tagen zu bewältigen.
Das Team von Lanzarote Bike www.lanzarotebike.es unter der Leitung von Michael Albrecht (Miguel) sowie den beiden Guides Ulli und Jürgen und den Betreuern Wiggi und Hansi, erwarteten die deutschen Teilnehmer Elke und Wolfram, Conny und Toni, Birgit und Marco, Gudrun und Kai dem Klaus sowie Thomas und Matthias den Tirolern, bereits großteils am Samstag im ganzjährigen Lanzarote Bike Stützpunkt ****Hotel Costa Calero, gelegen im malerischen Hafendorf Puerto Calero. (www.hotelcostacalero.es)
Bei einem gemeinsamen Abendessen im Hotel wurde den Teilnehmern die Lanzarote Bike „Crew“ vorgestellt. Gezeichnet war dieses erstmalige Zusammentreffen von Sympathie und guter Stimmung (noch wussten ja nicht alle was auf sie zukam) und nicht zuletzt sehr geprägt durch die gutlaunige Ansprache unseres Chefs „Don Miguel“.
Ulli und Jürgen die Guides, haben den Teilnehmern eine sonntägliche Akklimationstour auf Lanzarote vorgeschlagen, die auch freudig angenommen wurde. Bei einer gemütlichen 50 Km. Ausfahrt über die Komfort- (Tias) und Gemüsestrasse (Masdache) nach St. Bartolomè und über die „Weinstrasse“ zurück nach Puerto Calero, wurden die ersten „fahrtechnischen“ Abschätzungen der Teilnehmer untereinander vorgenommen. Erfreulich dabei die Erkenntnis das sich alle Teilnehmer in sehr guter konditioneller Verfassung befanden.
Aber das war ja auch Voraussetzung für die bevorstehende Aufgaben.
An beiden Tagen erwähnte Miguel mehrmals, dass es sich bei der Veranstaltung um kein Radrennen handelt sondern vielmehr die Schönheiten der Inseln - und das bewusste Erkennen dieser - im Vordergrund stehen soll(t)e.
Es wurde letztlich ein recht kurzer Abend, denn am nächsten Tag um 6 Uhr war das gemeinsames Frühstück angesagt.
1.Tourtag Montag 19.9.2011 Lanzarote – Fuerteventura – Gran Canaria
158 Km und 1.830 Höhenmeter
Jetzt wurde es ernst.
Sehr zeitig auf, frühstücken (geredet wurde dabei ob der Anspannung nicht viel), die Räder bereit machen, der Begleitwagen war bepackt und um 7.30 die Abfahrt vom Hotel über Yaiza nach Playa Blanca.
Die Übersetzung um 9 Uhr mit der Fähre nach Corralejo auf Fuerteventura war kurz aber recht lustig, die ersten Kameras liefen schon heiß.
Dann durchquerten wir die Insel Fuerteventura mit dem eher kargen Hinterland Richtung Süden nach Morro Jable. Im Pulk fuhren wir anfangs noch flach nach La Olivia, dann über den höchsten Punkt Betancuria und weiter nach Pajara. Dort warteten schon unsere Helfer Wiggi und Hansi auf uns, um uns mit Bananen, Riegeln und frischen Getränken wieder aufzumöbeln. Einige nutzten auch die Möglichkeit, um sich mit herrlichen Schinken und Käsebrötchen die Speicher zusätzlich aufzufüllen.
Nach kurzer Rast ging es weiter nach La Pared/Costa Calma einem typischen Touristenort.
Die Kilometer zwischen Pajara und Costa Calma hatten es noch einmal in sich.
Der allgemeine Gedanke, dass Fuerteventura eher flach sei, wurde schnell geändert,
kamen da doch nur für Insider nicht überraschend, ein paar Stiche auf die Teilnehmer zu.
Mit gutem Teamwork, Kondition und rundem Tritt wurden alle Steigungen hervorragend gemeistert. Auf den letzten Km. vor dem Ort Morro Jable wurde dann zum ersten Mal die Effektivität des Serviceteams auf die Probe gestellt. Ein Speichenbruch (einzige Panne der Tour) wurde wie bei der Tour de France in atemberaubender Schnelligkeit behoben.
Nicht zuletzt dank Wiggi und Hansi unserem Top Betreuerteam.
Da ja auch Gran Canaria am heutigen Tourenplan stand, übersetzten wir mit der Fähre um 18:30 Uhr auf die 3. Insel des ersten Tourtages. Nach 3 ½ Stunden auf der Fähre, die auch der allgemeinen Erholung dienten, erreichen wir Las Palmas auf Gran Canaria. In einer kurzen „Nachtfahrt“ von 2 Km allesamt sicher hinter Miguel`s Begleitauto checkten wir im Hotel Faycan ein.
Der Abend endete gemütlich in einem der vielen Restaurants an der schönen Standpromenade bei köstlichen Tapas die uns Miguel fachmännisch im perfekten spanisch bestellte.
Was er nicht sagte und sicher auch nicht wusste, dass die „Pimientos Padrones“ (kleine Paprikaschoten) 2 -3 Mal sehr scharf brennen würden….
2. Tourtag Dienstag 20.9.2011 Gran Canaria – Teneriffa
87 Km und 2037 Höhenmeter
Gran Canaria eine Insel die allen Radfahrern die Berge lieben, durchaus entgegen kommt. Von Las Palmas geht es 40 Km stetig bergauf Richtung St. Cruz de Tejeda. Durch die Ortschaften Teror und Lanzarote (viele Inselbewohner Lanzarotes flüchteten 1731 nach Gran Canaria, da bis 1736 Vulkanausbrüche die Insel unbewohnbar machten und nannten den Ort auf Gran Canaria nach ihrer Insel), erreichten wir den 1.500 Meter hohen Ausblickspunkt St. Cruz de Tejera. In mehreren Wellen erreichten alle Teilnehmer mehr oder weniger erschöpft diesen Bergkamm. Hervorragend wieder die Betreuung von Wiggi und Hansi die nicht nur durch die stetige Verpflegung aus dem Fahrzeug angenehm auffielen sondern uns auch mit spanischen Fähnchen immer wieder den richtigen Weg bei kniffligen Abzweigungen anzeigten.
Über Artenara erreichten wir nach einer 40 Km langen herrlichen aber teils sehr kurvigen Abfahrt den Ort Agaete wo wir zeitgerecht um 16 Uhr die Fähre nach Teneriffa nahmen. Die kurzweilige Überfahrt nach St. Cruz de Teneriffa dauerte nur 1 ½ Stunden.
Dort angekommen erwartet uns schon der organisierte Auto Shuttle mit Antonio (Radsporthändler Gofis aus Los Realejos) der uns samt Rad und Gepäck zu unserem Hotel im 30 Km entfernten Puerto de La Cruz brachte. Im Hotel Florida Plaza werden wir 2 x nächtigen da wir für den nächsten Tag einen Ruhetag eingeplant haben.
Bei einem gemeinsamen Abendessen in einem kanarischem Restaurant, wurden die Kraftspeicher durch gute Portionen wieder geladen und die verschiedenen Eindrücke des Tages unter den Teilnehmern ausgetauscht.
3. Tag Mittwoch 21.9.2011 Ruhetag
Jeder verbrachte auf seine Art und Weise diesen Ruhetag.
Entweder am Strand, oder einer Tour durch Puerto de la Cruz oder mit einem Besuch im Loro Tierpark. Wichtig war, dass der Tag mit dem wiederholt gemeinsamen lustigen Abendessen beendet wurde.
Dem „Dienstleistungsteam“ Wiggi und Hansi gönnten wir ganz herzlich eine nächtliche längere „Ausfahrt“.
4. Tourtag Donnerstag 22.9.2011 Teneriffa
119 Km und 2.966 Höhenmeter
Die Königsetappe!!!
Miguel und Ulli haben einen Teil des Ruhetages genützt und mit Hilfe von Miguels Freund Antonio (Gofies Bike Teneriffa www.gofisbici.com) die Auffahrtsmöglichkeiten auf den Teide (verkehrsärmste Strecke) erkundet. So war es ein leichtes die Gruppe aus der Stadt Puerto de La Cruz zu führen. Es erwarteten uns 53 Km Auffahrt und 2.966 Hm die es bis zur Gondel Talstation Teide (Gipfelhöhe Teide 3.718 Meter) zu bewältigen galt.
Die Auffahrt hatte ihre Tücken in Form von bis zu 16% hohen Steigungen aber das gesamte Feld erreichte allesamt glücklich diese Gondelstation.
Aber auch heute hat das Serviceteam wieder einen tollen Job gemacht, musikalisch mit Musik aus dem Autoradio brachten sie alle zum höchsten Punkt der Inseltour, die Gondelstation auf 2.356 Meter.
Nach einem „Gipfelfoto“ und bei einer kurzen Rast in einem typischen Touristenlokal etwas unterhalb der Gondelstation, konnten wir unsere Muskeln wieder entspannen.
Die herrliche 45 Km Abfahrt nach St. Cruz de Teneriffa auf gutem Asphalt sowie die duftenden Nadel- und Eukalyptusbäume links und rechts der Strecke entschädigten uns für die Qualen des Anstieges.
Nach einer eher abenteuerlichen Stadtdurchfahrt machten wir uns im Hotel Nautico kurz fit und verbrachten den Abend in einem typisch spanischen Restaurant in der Altstadt von St. Cruz de Teneriffa.
5. Tourtag Freitag 23.9.2011 Teneriffa – Gran Canaria
35 Km und 464 Höhenmeter
Zeitiges Frühstück im Nautico und dann los. Hatten wir doch vor, einen herrlichen Nachmittag in Las Palmas auf Gran Canaria zu verbringen.
Um 9 Uhr auf die von der Anreise nach St. Cruz de Teneriffa schon bekannte Fähre zur Überfahrt nach Agaete auf Gran Canaria. Dort angekommen dauerte die Fahrt nach Las Palmas zwar nur 35 Km hatte aber durch die anfängliche Steigung kurz nach Agaete und in weiterer Folge auf der stark befahrenen Autobahn (hier kann und darf man die Autovia benutzen) so seine eigene Würze.
Vorbildlich auch die Autofahrer die geduldig (es gab viele kleine Baustellen) hinter dem Tross blieben. Miguel und seine Begleiter sicherten mit dem Begleitauto nach hinten ab und so überwanden wir gefahrlos diese Strecke.
So erreichten wir um ca. 13 Uhr das Hotel Faycan in Las Palmas, dass wir ja schon von der Nächtigung von Montag auf Dienstag kannten. Bei sonnigem Wetter und 25 Grad war klar, dass der Strand auch ein Teil des Nachmittags wurde. Um 19 Uhr dann ein kleines Treffen im Hotel um letzte Infos für den nächsten Tag zu erhalten. Der größte Teil der Gruppe suchte ein, dem Miguel bekanntes, gutes Restaurant auf. Auf dem Rückweg gab es dann noch ein herrliches Eis und damit wurde der Abend recht früh beendet.
6. Tourtag Samstag 24.9.2011 Gran Canaria – Fuerteventura – Lanzarote
124,4 Km und 907 Höhenmeter
Heute galt es die letzten Reserven zu mobilisieren.
Tagwache um 5:30 Uhr früh und um 6:15 Uhr, nach einem schnellen Frühstück, Abfahrt zum Hafen da die Fähre nach Fuerteventura um 7 Uhr ablegte. Im noch finsteren Las Palmas hinter Miguel`s Begleitauto, erreichten wir knapp aber sicher die Fähre Richtung Morro Jable auf Fuerteventura. Die Überfahrt wurde von den meisten Teilnehmern genützt um noch etwas Kaffee und Brötchen zu sich zu nehmen oder sich ganz einfach auszuruhen. Denn man merkte schon die schon gefahrenen Radkilometer der letzten Tage in den Beinen.
Ab 11 Uhr dann die letzte Etappe. Zuerst der Küstenstrasse entlang mit ständigen Stichen und dann wieder über das Hinterland nach Puerto de Rosario wo wir auch eine längere Rast einlegten. Vorher aber hatten wir mächtiges Glück da wir Sekunden nach einem schweren Autounfall die Strasse kreuzten und wir erstens nicht verwickelt waren und zweitens auch seitlich über ein Feld mit dem Rad - und vor allem dem Begleitauto - ausweichen konnten.
Gott sei dank, hörten wir am nächsten Tag dass, bei dem Unfall niemand schwer verletzt wurde.
Auf der gesamten Strecke hatten wir starken Gegenwind (was Wiggi diesmal nichts ausmachte denn er liebt den Gegenwind auf Fuerte). Wir konnten durch abwechselnde Führungsarbeit den Wind gehörig abschwächen.
Einige Km. vor unserem letzten Etappenort Corralejo (Fähre nach Lanzarote) haben wir es unseren 4 tapferen Damen überlassen die Gruppe in diesen Zielort zu führen. Miguel verteilte unter den Radlern eine spanische Flagge und es war sicher jeder Stolz diese während der Fahrt für eine kurze Zeit schwenken zu dürfen.
Im Hafen von Corralejo hatte es sich Miguel nicht nehmen lassen, die Teilnehmer mit (gekühltem!) Sekt zu erwarten und es wurde ausgelassen, wie bei einem Formel 1 Rennen, der Abschluss einer unvergesslichen Woche gefeiert.
Nach der kurzen Fährübersetzung nach Lanzarote wurden wir von Antonio und Jorge per
Auto abgeholt und ins Hotel Costa Calero gebracht.
Ausgepowert aber glücklich nach fast 600 Kilometern und ca. 10.000 Höhenmetern,
freuten sich alle auf die folgenden Ruhetage auf Lanzarote
Mit einem Abendessen im Hotel Costa Calero und einigen ergreifenden Reden wie zum Beispiel:
"Wir trafen uns als Fremde, waren dann Radsportler auf Tour und trennen uns nun als Freunde" feierten wir einen schönen Abschied von der ersten Inselhopping - Tour 2011.
Entweder im „Wohnzimmer“ am Hafen, am Pool oder einige unverdrossene schon wieder entspannt auf dem Rad, versuchten alle Teilnehmer der Tour die erlebten unzähligen Eindrücke der Tour zu verarbeiten. Grosse Hilfe dafür werden die mehr als 2.000 Photos sein die von mehreren Teilnehmern “geschossen” wurden.
Bis zum Mittwoch der Folgewoche waren dann auch fast alle Inselhopper wieder zuhause.
Thomas und Matthias waren noch mit dem Rest der Familie eine Woche auf Lanzarote und unseren Wiggi ließ die Airline nicht rechtzeitig einchecken, so kam er noch zu 3 weiteren Urlaubstagen.
LANZAROTE BIKE/Miguel bedankt sich bei allen Teilnehmern sowie seinen Freunden, dem Serviceteam samt Guides, für eine einmalig schöne Woche.
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